„Wie kann ein Computer den Verlauf einer Pandemie vorhersehen?“
– diese Frage ist der Ausgangspunkt für den Pandemierechner von Ruedi
Lüthi, CSE-Student kurz vor dem Abschluss. Seine Simulation zeigt, wozu man die für Laien
gelegentlich etwas abstrakt wirkenden Skills des Studiengangs
Computational Science and Engineering (CSE) einsetzen kann.
Der Pandemierechner ist dabei eine vereinfachte Variante von derzeit für die Berechnung der Coronapandemie eingesetzten Simulationsmodellen. Der User kann in der Applikation durch das Einstellen bekannter Faktoren wie Basisreproduktionszahl R0 (der berüchtigte „R-Faktor“), Inkubationszeit und Genesungsdauer auf spielerische Art simulieren, wie sich eine Pandemie entwickelt. Während bei so einer Pandemiesimulation die einzelnen Krankheitsaspekte und -faktoren von Virologen erforscht und die Grundlagen der anschließenden Berechnung von Epidemiologen definiert werden, bringen Experten für Computersimulation (zu denen die CSE-Studenten ausgebildet werden) das Handwerkzeug mit, um mögliche Verläufe zu simulieren. Dazu gehört insbesondere ein vertieftes Wissen in Mathematik, Informatik und den Ingenieur- und Naturwissenschaften.
Dass diese Simulation jetzt auch im Netz für alle Interessierten zur Verfügung steht, liegt in Herrn Lüthis beruflichem Werdegang begründet. Nach seinem Bachelor of Arts zum Interaction Designer arbeitete er als Web-Designer/Entwickler. In seinem letzten Job erstellte er für eine Zeitung interaktive Infografiken. Während dieser Tätigkeit entstand bei ihm der Wunsch, mehr über Mathematik, Statistik und Simulation zu erfahren; daher entschied er sich, als Zweitstudium einen Bachelor in CSE zu machen.
Für den zulassungsfreien Kooperationsstudiengang Computational Science and Engineering, den die THU gemeinsam mit der Universität Ulm anbietet, können sich Studieninteressierte stets vom 01.07. – 30.09 für das darauffolgende Wintersemester einschreiben.
Teil 1 der Serie "Technik gegen das Coronavirus": Die gläserne Lunge
Teil 2 der Serie "Technik gegen das Coronavirus": Diagnose mittels KI
Teil 3 der Serie "Technik gegen das Coronavirus": Wiederverwendbare Atemmasken
Teil 4 der Serie "Technik gegen das Coronavirus": Atemschutzmasken für Kinder
Teil 5 der Serie "Technik gegen das Coronavirus": Gesichtsschilder aus der 3D-Drucker
Teil 6 der Serie "Technik gegen das Coronavirus": Mit Röntgen und Künstlicher Intelligenz zur Diagnose
Teil 7 der Serie "Technik gegen das Coronavirus": Effektive Desinfektionstechniken