In ihrem Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung das Ziel formuliert, bidirektionales Laden möglich zu machen. Immer höhere Anteile erneuerbarer Energien aus teilweise volatilen Energiequellen erfordern lokale Speicher – diese können zum Beispiel durch einen Schwarm von E-Fahrzeugen bereitgestellt werden. Dies funktioniert jedoch nur, wenn Batterien und das Stromnetz in einer durchgängigen Wirkkette miteinander verbunden werden, Datenflüsse schnell und effizient organisiert werden und gemeinsame Geschäftsmodelle entlang der Wirkkette und über alle beteiligten Akteure hinweg realisiert werden können. Die technischen Potentiale des bidirektionalen Ladens werden derzeit jedoch nicht genutzt und weder der Stromnetzbetrieb noch die Nutzer*innen der E-Fahrzeuge profitieren von diesem Potential.
Hier setzt das neue Projekt InterBDL (Interoperables Management für Bidirektionales Laden für den optimierten, resilienten Strombetrieb mit innovativen Geschäftsmodellen) an, dass von der THU koordiniert und zusammen mit acht Partnern durchgeführt wird. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt verknüpft Akteure entlang dieser Wirkkette und kombiniert Ladeinfrastruktur- und Automobilindustrie, IKT-Dienstleister, Energieversorger, Netzbetreiber, Energiemeteorologie und die E-Fahrzeugnutzer*innen.
InterBDL fokussiert sich vor allem auf die Vereinbarkeit von netzdienlichem und marktorientiertem Laden und Rückspeisen von E-Fahrzeugen, will die gesamte Wirkkette in ihren einzelnen Elementen betrachten und möchte mit Hilfe von realitätsnahen Testumgebungen und umfangreichen Feldtests die Wirkkette mit kundenzentrierten Anwendungsfällen technisch umsetzen. Hinzu kommt die reale Erprobung von E-Fahrzeugflotten als Schwarmspeicher und die Evaluierung von Geschäftsmodellen im Hinblick auf das Zusammenwirken verschiedener Akteure aus Mobilitäts- und Energiewirtschaft.
Bei der Kick-Off-Veranstaltung an der THU im Oktober wurden bereits konkrete Arbeitspakete und erste Schnittstellen sowie Ansatzpunkte unter den Partnern definiert. Zudem konnten sich die knapp 30 Teilnehmenden bei einer Führung durch den Energiepark und das Smart Grid Labor von den Kompetenzen der THU überzeugen.
Partner:
Koordiniert wird das Projekt von der Technischen Hochschule Ulm (THU) mit folgenden Partnerinstitutionen:
be.storaged GmbH
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
EEBus Initiative e.V.
Intelligent Energy System Services GmbH
Pionix GmbH
Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH
Streamergy GmbH
SWU Energie GmbH
Weitere Informationen zum Projekt
Bild: Teilnehmende der 9 Partnerinstitutionen beim Kick-Off am 5.10.2023 (Quelle: Technische Hochschule Ulm)