Wie kann ein Serviceroboter Aufgaben nicht nur ausführen, sondern das auch auf geeignete Weise tun? Mit dieser Frage hat sich Doktorand Timo Blender in seiner Dissertation beschäftigt, die er am 1. Februar 2023 an der Fakultät Ingenieurwissenschaften, Informatik und Psychologie der Universität Ulm verteidigt hat. Die Gutachter waren Prof. Dr. Christian Schlegel von der THU und Prof. Dr. Karsten Berns von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau.
Servicerobotik-Lösungen nach dem Baukastenprinzip ermöglichen es, verschiedene Softwaresysteme für Dienstleistungsroboter wie Legosteine zusammenzusetzen, was die Kosten für solche Systeme senkt und somit eine breitere Anwendung von Servicerobotik ermöglicht. Bisher war das Ziel bei der Realisierung eines solchen Serviceroboters aus zusammensetzbaren Bausteinen, dass überhaupt eine bestimmte Funktionalität zustande kommt („was kann der Roboter?“). Durch Timo Blenders Forschungsbeiträge kann nun bei der Zusammenstellung der Bausteine und bei deren Konfiguration auch berücksichtigt werden, dass die Lösung adäquat ist („wie gut und wie geeignet kann der Roboter das?“). Dies ist besonders wichtig für die wirtschaftliche Realisierbarkeit von kundenspezifischen und anpassbaren Servicerobotik-Lösungen nach dem Baukastenprinzip mittels eines Robotik-Ökosystems.
Timo Blender ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Servicerobotik von Prof. Dr. Schlegel in der Informatik der Technischen Hochschule Ulm und hat die Forschungsgruppe durch seine Beiträge in verschiedenen Forschungsprojekten maßgeblich mitgestaltet. Seine Dissertation mit dem Titel „Variability Management in a Robotics Software Ecosystem Based on Dependency Variability Graphs for Modeling, Composing and Resolving Multi-Dimensional Variability Spaces” hat er im Rahmen des kooperativen Promotionskollegs „Cognitive Computing in Socio-Technical Systems“ der Universität Ulm und der Technischen Hochschule Ulm im Rahmen eines 3-jähriges Stipendiums begonnen und dann parallel zur Tätigkeit in Drittmittel-Forschungsprojekten abgeschlossen.
Hintergrund: Forschungsgruppe Servicerobotik
Serviceroboter erbringen für oder zusammen mit dem Menschen Dienstleistungen in industriellen und gewerblichen Anwendungsfeldern ebenso wie im privaten Umfeld. Immer stärker in den Fokus rückt die Verknüpfung von Servicerobotertechnologie mit Anwendungsfeldern wie Intralogistik, Landwirtschaft oder industrielle Produktion.
Die Forschungsgruppe Servicerobotik fokussiert sich auf Methoden, Algorithmen und modellgetriebene Softwarewerkzeuge zur flexiblen und arbeitsteiligen Realisierung alltagstauglicher Servicerobotik-Systeme.
Weitere Informationen:
www.servicerobotik-ulm.de
Text: Technische Hochschule Ulm
Bild: V.l.n.r. Prof. Dr. Christian Schlegel, Doktorand Timo Blender, Prof. Dr. Karsten Berns
