An der Technischen
Hochschule Ulm (THU) wurde ein Labor für Forschungsprojekte im Bereich
„Navigation für medizinische Interventionen“ eingerichtet. Zurzeit
laufen dort mehrere studentische Projekte, die sich mit der Anreicherung
von Ultraschallbildern durch zusätzliche Informationen, wie der
Position der eingesetzten Instrumente, befassen. Dieses Vorgehen soll es
Ärzten beispielsweise ermöglichen, einen Tumor mit einem nadelförmigen
Instrument sicher und genau zu punktieren. Zur Behandlung kommt dann die
sogenannte Radiofrequenzablation zum Einsatz. Bei dieser
minimalinvasiven Behandlungsmethode wird die Nadelspitze per
hochfrequentem elektrischem Strom erhitzt, um das Tumorgewebe zu
zerstören.
Für die Forschungsprojekte wird mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und mit den Kliniken für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Heidelberg sowie am Klinikum Stuttgart zusammengearbeitet. Aufbauend auf den bisherigen Arbeiten zur Tumorbehandlung hat im April das Drittmittelprojekt ThromboMap in Zusammenarbeit mit der mbits imaging GmbH (Heidelberg) begonnen. Während einer Projektlaufzeit von drei Jahren werden mit einem Doktoranden und mehreren Bachelor- und Masterstudierenden neue Methoden zur Schlaganfallbehandlung erforscht. Um eine sichere Entfernung von Blutgerinnseln im Gehirn zu ermöglichen, sollen hierbei medizinische Bilddaten durch zusätzliche Informationen angereichert werden.
Professor Alfred Franz ist begeistert von der Einrichtung des neuen Labors an der Hochschule: „Die Forschungsprojekte im Bereich medizinischer Navigationssysteme zeigen unseren Studierenden die hohe Relevanz der besprochenen Themen und bieten ihnen die Chance, an wichtigen Innovationen im Medizinbereich mitzuarbeiten.“
In den Masterstudiengängen Medical Devices - Research and Engineering sowie Informationssysteme können Studierende im Wahlfach Navigation for Medical Interventions an den Forschungsprojekten im neuen Labor mitwirken.