„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, sagte bereits Albert Einstein. Dass neue Denkweisen und kreative Ideen Probleme lösen, zeigten die 69 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen Regionalwettbewerbs der Innovationsregion Ulm „Jugend forscht“ eindrucksvoll. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten kompetent und mit erstaunlichem Erfindergeist ihre Projekte. Die Technische Hochschule Ulm vergibt im Rahmen des Wettbewerbs einen eigenen Innovationspreis für hervorragende Technikideen.
In der Kategorie Technik stach vor allem der 19-jährige Julian Rueß hervor. Mit seinem Konzept eines „Brennstoffzellen Nachrüstsystems, z. B. für E-Fahrräder, mit grünem Wasserstoff“ überzeugte er nicht nur die online anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer, sondern auch die Jury.
Die Idee zu einem Brennstoffzellenfahrrad entwickelte Julian Rueß bereits vor zwei Jahren, um sein ganz persönliches Problem zu lösen: geringe Reichweite und lange Ladezeit seines Elektrofahrrads. Eine Lösung musste her und die hieß Wasserstoff-Brennstoffzelle. Das Besondere hierbei ist, dass für die Herstellung des Wasserstoffs ausschließlich erneuerbare Energie aus dem eigenen Garten (Solar- und Windkraft) genutzt wird. Der gespeicherte so genannte „grüne Wasserstoff“ wird in der von Julian Rueß entwickelten Brennstoffzellenuniversalbox zu Energie, mit welcher man externe Geräte betreiben kann. Anwendungsmöglichkeiten sieht Julian Rueß nicht nur im Bereich E-Bike oder Lastenrad, sondern auch als Notstromaggregat, beim Camping oder als mobile Stromversorgung.
Für diese innovative und anspruchsvolle Idee und deren Umsetzung erhielt Julian Rueß den Innovationspreis der Technischen Hochschule Ulm, der dieses Jahr zum dritten Mal im Rahmen des Regionalwettbewerbs von „Jugend forscht“ verliehen wurde. Mit seinem Enthusiasmus für das Thema rund um die Wasserstoff-basierte Mobilität begeisterte er die Jury.
Seinem Ziel ist Julian Rueß bereits jetzt mit seinem Brennstoffmanagementsystem nähergekommen. „Kurz eine Brezel gegessen und schon kann man losfahren“, beschreibt er die derzeitige Akkuladezeit seines Brennstoffzellenfahrrads. Auch die Reichweite von 250 km – viermal so weit wie sein ursprüngliches E-Bike – kann sich sehen lassen. Das ist jedoch erst der Anfang. Mit seinem 2021 gegründeten Startup JuShape plant er weitere Produkte im Bereich CO2-neutraler Brennstoffzellen-Systeme.